Ausbildungsangebot

Assistenzhunde lassen sich anhand der in Hilfeleistungen, die sie für einen Menschen mit Behinderungen erbringen, gemäß der Assistenzhundeverordnung in die folgenden Assistenzhundearten einteilen:

  1. Blindenführhund: Assistenzhund für Menschen mit Blindheit oder einer Beeinträchtigung des Sehvermögens,
  2. Mobilitätsassistenzhund: Assistenzhund für Menschen mit motorischer Beeinträchtigung,
  3. Signalassistenzhund: Assistenzhund für Menschen mit akustischer Wahrnehmungsbeeinträchtigung,
  4. Warn- und Anzeige-Assistenzhund: Assistenzhund für Menschen mit stoffwechselbedingten Beeinträchtigungen, anaphylaktischer Allergie, olfaktorischen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen oder für Menschen mit neurologisch-, stoffwechsel- oder systemisch bedingten Anfallserkrankungen und
  5. PSB-Assistenzhund: Assistenzhund für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen

Assistenzhunde, die Hilfeleistungen erbringen, die sich mehreren Assistenzhundearten zuordnen lassen, werden nach dem Schwerpunkt ihrer Hilfeleistungen bezeichnet.

Von diesen Assistenzhundearten bilden wir die folgenden Assistenzhunde aus: 

Assistenzhunde für Menschen mit motorischer Beeinträchtigung

Assistenzhund für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Rollstuhlbegleithund, Behindertenbegleithund, LPF

Mobilitäts-Assistenzhunde helfen einem Menschen, der in seiner Mobilität eingeschränkt ist und auf einen Rollstuhl, Krücken oder Prothesen angewiesen ist.

Assistenzhunde für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung helfen bei der Bewältigung der alltäglichen Aufgaben, indem sie für ihren Menschen gezielt bestimmte Tätigkeiten erlernen, wie z.B. betätigen  des Lichtschalters, öffnen und schließen von Türen, aufheben von Gegenständen, Hilfe beim an- und  ausziehen. 

Außerdem kann man trainieren, dass die (entsprechend großen) Hunde ein spezielles Geschirr tragen, an dem sich der Mensch kurzzeitig abstützen kann, um Halt oder Unterstützung beim Treppenlaufen zu finden. Somit helfen diese Assistenzhunde ihrem Partner zu einem unabhängigeren und selbstständigeren Leben. 

Mobilitäts-Assistenzhunde sind zumeist größere Hunde, ab einer Größe von 50 cm und vorwiegend Hunde der Rassen Labrador Retriever, Golden Retriever, Australian Shepherds, Schäferhunde, Collies oder Großpudel, sowie Mischlinge. Wichtig ist bei diesen Hunden vor allem die Freude am Apportieren, sowie ein sehr große Kooperationsbereitschaft.

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Assistenzhunde  für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen

Assistenzhund für menschen mit psychischen und psychiatrischen Erkrankungen, PTBS, Borderline, DIS

Durch speziell erlernte Aufgaben unterstützt der Assistenzhund seinen  Menschen im Alltag und ermöglicht ihm so ein Leben mit mehr Sicherheit und Unabhängigkeit. PSB-Assistenzhunde helfen zum Beispiel Menschen mit einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung und/oder dissoziativen Störung. Sie wecken ihren Menschen bei Alpträumen auf und machen das Licht an, unterbrechen Flashbacks und Dissoziationen, führen bei Panikattacken an einen ruhigen Ort, schaffen Distanz, bellen auf Kommando, durchsuchen Räume auf Einbrecher, passen auf, dass sich beim Öffnen einer Tür niemand von hinten unbemerkt nähert, gehen in dunklen Räumen voraus und beruhigen.

PSB-Assistenzhunde helfen auch Menschen mit Autismus vor Gefahren, beruhigt sie und unterbricht Stereotypen . Sie ermöglichen einem Autisten Unabhängigkeit und Selbstvertrauen zu erlangen, sowie den Alltag zu meistern. Zusätzlich können sie Eltern im Alltag mit dem autistischen Kind unterstützen. 

Das Spektrum psychosozialer Beeinträchtigungen ist sehr vielfältig und die Schwierigkeiten im Alltag werden von jedem Betroffenen anders erlebt. Demnach können PSB-Assistenzhunde für eine Reihe von Aufgaben ausgebildet werden, die individuell ermittelt und ausgearbeitet werden.

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Assistenzhunde für Menschen mit stoffwechselbedingten Beeinträchtigungen, anaphylaktischer Allergie, olfaktorischen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen oder für Menschen mit neurologisch-, stoffwechsel- oder systemisch bedingten Anfallserkrankungen

Warn- und Anzeige-Assistenzhunde warnen beispielsweise einen Typ1 Diabetiker rechtzeitig vor einer drohenden Unterzuckerung und Überzuckerung. Besonders für die Typ 1 Diabetiker,  die ihre Unterzuckerung häufig nicht oder zu spät spüren, können diese Hunde lebensrettend sein. Während einer Hypoglykämie finden chemische Prozesse im Körper eines Diabetikers statt, die der Hund im Atem und Schweiß riechen kann. 

Ähnlich verhält es sich bei Epileptikern. Der Hund kann einen epileptischen Anfall  einige Sekunden bis 45 Minuten vorher anzeigen und damit den Menschen warnen, indem er beispielsweise durch das Auflegen der Pfote oder Anstupsen einen bevorstehenden Anfall anzeigt. Ein solch spezieller Hund hat beispielsweise gelernt, dass seinen Partner in Sicherheit bringen soll, z. B. indem er ihn von der Straße auf den Bürgersteig oder zu einer Bank bringt. Genauso kann der Warn- und Anzeige-Assistenzhund den Betroffenen bei Orientierungslosigkeit davor bewahren, sich in Gefahr zu bringen, bei einem Anfall Hilfe holen, indem sie zu anderen Leuten laufen, einen Notfallknopf drücken, der Hilfsperson Medikamente bringt und auch nach dem Anfall beim Epileptiker bleibt und Nähe gibt. Vor allem durch das dadurch ausgeschüttete Oxytocin kann sich der Assistenzhundnehmer schneller wieder erholen.

Assistenzhunde für Menschen mit stoffwechselbedingten Beeinträchtigungen, anaphylaktischer Allergie oder für Menschen mit neurologisch-bedingten Anfallserkrankungen geben den Betroffenen Sicherheit und können täglich Leben retten. 

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Therapiehunde oder Emotional Support Dogs

Ein Therapiehund bzw. ein Emotional Support Dog ist ein Hund, der eine Person mit einer Beeinträchtigung seelisch unterstützt. Die Aufgabe dieses Hundes ist, durch seine Präsenz Trost und Stabilität im Leben des betroffenen Hundehalters zu spenden. Er unterstützt seinen Menschen im Alltag in belastenden Situationen. Im Unterschied zum Assistenzhund für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen lernt der ESD häufig keine „klassischen“ Assistenzleistungen. Er unterstützt durch seine Anwesenheit zu seinem Menschen, kann aber auch Hilfeleistungen wie Notfallmedikamente holen, Abstand schaffen, Blocken, usw. lernen. Der ESD unterstützt eine Therapie des Betroffenen und kann zu mehr Lebensqualität verhelfen, kann aber, genauso wie ein Assistenzhund, ärztliche und therapeutische Hilfe nicht ersetzen.

Die Aufgaben eines Emotional Support Dogs sind sehr vielfältig, aber vor allem durch seine Präsenz Trost und Stabilität im Leben des betroffenen Hundehalters zu spenden. Man könnte den ESD also als einen besonders gut erzogenen Familienhund bezeichnen, der für seine Halter einen hohen emotionalen Wert besitzt. Er bringt Abwechslung in das Leben den Menschen und erleichtert damit auch das Zusammenleben mit anderen Menschen, wie z.B. Familienangehörige. Es gibt dem Leben eine neue Bedeutung; kann sehr sinnstiftend auf den Alltag von Haltern wirken, er hat weniger Sorgen, weniger Ängste, verringerte Depressionen usw.

Einen Emotional Support Dog zu haben, führt bei den Haltern dazu, dass sie weniger Panikattacken haben, sie diesen beruhigen, Ängste nehmen. Menschen, die zum Beispiel Angst haben, ihr Haus oder ihre Wohnung zu verlassen, werden durch den Emotional Support Dog maßgeblich unterstützt. Sie beruhigen den Besitzer und geben dem Menschen immer wieder einen neuen Fokus in ihrem Leben. Der Emotional Support Dog muss (oder eben kann) die hohen Standards, die an einen Assistenzhund gestellt werden, nicht erfüllen. Damit legt dieses Team aber auch keine Prüfung ab, womit der Emotional Support Dog auch nicht die im BGG verankerten Zutrittsrechte und Vorteile genießt. Vor allem Hunde, die z.B. aufgrund von übersteigertem Jagdverhalten, einer Rüdenunverträglichkeit oder einer leichten HD den Eignungstest oder die Prüfung nicht schaffen würden, können ihre Halter dennoch im Alltag gut unterstützen und in vielen Fällen zum ESD ausgebildet werden.




 
 
 
 
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