Ausbildungsangebot Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaft

1. Assistenzhunde für Menschen mit motorischer Beeinträchtigung

 

Mobilitäts-Assistenzhunde: Alltagshelfer für mehr Unabhängigkeit

Assistenzhund für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Rollstuhlbegleithund, Behindertenbegleithund, LPF

Mobilitäts-Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Helfer für Menschen, die aufgrund motorischer Einschränkungen auf Rollstühle, Krücken oder Prothesen angewiesen sind. Diese Hunde erleichtern das Leben ihrer Halter, indem sie gezielt Aufgaben übernehmen, die im Alltag oft herausfordernd sind.

Aufgaben eines Mobilitäts-Assistenzhundes
Mobilitäts-Assistenzhunde lernen eine Vielzahl an nützlichen Tätigkeiten, darunter:

  • Lichtschalter betätigen, um das Licht an- oder auszuschalten.
  • Türen öffnen und schließen, um Barrieren im Zuhause oder im öffentlichen Raum zu überwinden.
  • Gegenstände aufheben, die dem Halter heruntergefallen oder schwer erreichbar sind.
  • Hilfe beim An- und Ausziehen, z. B. durch Ziehen von Kleidungsstücken.
  • Kurzzeitiger Halt und Unterstützung beim Treppensteigen, indem der Hund ein spezielles Geschirr trägt, an dem sich der Halter abstützen kann.

Diese Aufgaben tragen dazu bei, den Alltag des Halters erheblich zu erleichtern und ihm ein unabhängigeres Leben zu ermöglichen.

Geeignete Hunderassen für Mobilitäts-Assistenzhunde

Mobilitäts-Assistenzhunde sind meist größere Hunde ab einer Schulterhöhe von 50 cm. Häufig kommen folgende Rassen oder Mischlinge zum Einsatz:

  • Labrador Retriever
  • Golden Retriever
  • Australian Shepherds
  • Schäferhunde
  • Collies
  • Großpudel

Besonders wichtig bei diesen Hunden ist ihre Freude am Apportieren sowie eine ausgeprägte Kooperationsbereitschaft.

Fazit: Unterstützung für ein selbstständiges Leben

Ein Mobilitäts-Assistenzhund ist mehr als ein Helfer – er ist ein treuer Begleiter, der es seinem Halter ermöglicht, trotz körperlicher Einschränkungen ein selbstständigeres und unabhängigeres Leben zu führen.

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2. Assistenzhunde  für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen

PSB-Assistenzhunde: Unterstützung im Alltag für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen

Assistenzhund für menschen mit psychischen und psychiatrischen Erkrankungen, PTBS, Borderline, DIS

Durch gezielt erlernte Aufgaben bieten PSB-Assistenzhunde (Psychosoziale Begleithunde) ihren Haltern nicht nur Sicherheit, sondern auch mehr Unabhängigkeit und Lebensqualität. Diese speziell ausgebildeten Hunde sind wertvolle Helfer für Menschen mit psychischen oder psychosozialen Beeinträchtigungen wie komplexen posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), dissoziativen Störungen oder Autismus.

Unterstützung bei PTBS und dissoziativen Störungen

PSB-Assistenzhunde können für Menschen mit PTBS oder dissoziativen Störungen folgende Aufgaben übernehmen:

  • Wecken bei Alpträumen und Anschalten des Lichts, um Sicherheit zu schaffen.
  • Unterbrechen von Flashbacks und Dissoziationen, um den Betroffenen wieder in die Gegenwart zu holen.
  • Hilfe bei Panikattacken, z. B. durch das Führen an einen sicheren, ruhigen Ort.
  • Distanz schaffen, z. B. durch Blocken von anderen Personen in Menschenmengen.
  • Bellen auf Kommando, um bei Gefahr Aufmerksamkeit zu erregen.
  • Durchsuchen von Räumen auf Einbrecher und Vorausgehen in dunklen Räumen, um Ängste zu lindern.
  • Beruhigen durch Körperkontakt oder gezielte Interventionen, um emotionalen Halt zu geben. 

Unterstützung bei Autismus

 

Für Menschen mit Autismus übernehmen PSB-Assistenzhunde ebenfalls wichtige Aufgaben:

  • Schutz vor Gefahren durch Warnen und Absichern in unsicheren Situationen.
  • Beruhigung in stressigen oder reizüberflutenden Umgebungen.
  • Unterbrechen von Stereotypen oder zwanghaftem Verhalten durch gezielte Interventionen.
  • Förderung von Selbstvertrauen und Unabhängigkeit, um den Alltag besser zu bewältigen.
  • Unterstützung der Eltern im Umgang mit einem autistischen Kind, z. B. durch das Überwachen oder Leiten in gefährlichen Situationen.

Individuell angepasste Ausbildung

 

 

 

Das Spektrum psychosozialer Beeinträchtigungen ist sehr vielfältig, und jeder Betroffene erlebt den Alltag auf seine eigene Weise. Dementsprechend werden PSB-Assistenzhunde individuell auf die Bedürfnisse ihres Halters ausgebildet. Die Aufgabenbereiche werden in enger Zusammenarbeit ermittelt und auf die jeweilige Lebenssituation abgestimmt.

Fazit

PSB-Assistenzhunde sind nicht nur Helfer, sondern auch wichtige Begleiter, die das Leben ihrer Halter positiv verändern können. Sie fördern Selbstständigkeit, bieten Schutz und emotionalen Halt und erleichtern den Alltag erheblich.

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3. Assistenzhunde für Menschen mit stoffwechselbedingten Beeinträchtigungen, anaphylaktischer Allergie, olfaktorischen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen oder für Menschen mit neurologisch-, stoffwechsel- oder systemisch bedingten Anfallserkrankungen  

 

 

Warn- und Anzeige-Assistenzhunde: Lebensrettende Begleiter bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen

 

Warn- und Anzeige-Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die lebensrettende Hilfe leisten können. Sie erkennen frühzeitig gesundheitliche Notfälle, wie eine Unter- oder Überzuckerung bei Typ-1-Diabetikern oder einen bevorstehenden epileptischen Anfall, und reagieren entsprechend, um ihren Halter zu schützen.

Unterstützung für Typ-1-Diabetiker

 

Ein Warn- und Anzeige-Assistenzhund kann durch seinen außergewöhnlichen Geruchssinn chemische Veränderungen im Körper eines Diabetikers wahrnehmen, die auf eine Unter- oder Überzuckerung hinweisen. Besonders für Menschen, die ihre Hypoglykämie nicht rechtzeitig spüren, ist dies von unschätzbarem Wert. Der Hund zeigt die drohende Gefahr an, indem er:

  • Anstupsen oder Pfote auflegen, um auf die Unterzuckerung aufmerksam zu machen.
  • Im Ernstfall Hilfe holt, z. B. Medikamente bringt oder den Notfallknopf drückt.Dieser lebensrettende Begleiter bietet nicht nur Sicherheit, sondern hilft auch, kritische Situationen rechtzeitig zu vermeiden.

 

Unterstützung für Epileptiker

Warn- und Anzeige-Assistenzhunde können epileptische Anfälle bereits Sekunden bis 45 Minuten vorher erkennen. Sie warnen den Betroffenen durch gezielte Handlungen wie:

  • Anstupsen oder Pfote auflegen, um den bevorstehenden Anfall anzukündigen.
  • Den Halter in Sicherheit bringen, z. B. weg von der Straße oder hin zu einem sicheren Platz wie einer Bank.
  • Hilfe holen, indem sie auf andere Personen zugehen oder den Notruf auslösen.
  • Nach dem Anfall beruhigen, indem sie Nähe und Sicherheit bietenDurch die Nähe des Hundes wird Oxytocin freigesetzt, was dem Betroffenen hilft, sich schneller zu erholen und wieder stabil zu werden.

 

 

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Warn- und Anzeige-Assistenzhunde sind nicht nur bei Diabetes oder Epilepsie einsetzbar. Sie helfen auch Menschen mit:

  • Stoffwechselerkrankungen, z. B. Phenylketonurie.
  • Anaphylaktischen Allergien, indem sie Allergene rechtzeitig aufspüren und vor einer Reaktion warnen.
  • Neurologischen oder systemischen Anfallserkrankungen, bei denen sie gezielte Hilfeleistungen erbringen.

Lebensrettende Sicherheit im Alltag

 

Diese Assistenzhunde bieten Betroffenen nicht nur Sicherheit, sondern schenken ihnen auch ein großes Maß an Unabhängigkeit. Sie bewahren Menschen davor, sich in Gefahr zu bringen, und können im Notfall Leben retten.

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4. Therapiehunde oder Emotional Support Dogs

Ein Therapiehund bzw. ein Emotional Support Dog ist ein Hund, der eine Person mit einer Beeinträchtigung seelisch unterstützt. Die Aufgabe dieses Hundes ist, durch seine Präsenz Trost und Stabilität im Leben des betroffenen Hundehalters zu spenden. Er unterstützt seinen Menschen im Alltag in belastenden Situationen. Im Unterschied zum Assistenzhund für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen lernt der ESD häufig keine „klassischen“ Assistenzleistungen. Er unterstützt durch seine Anwesenheit zu seinem Menschen, kann aber auch Hilfeleistungen wie Notfallmedikamente holen, Abstand schaffen, Blocken, usw. lernen. Der ESD unterstützt eine Therapie des Betroffenen und kann zu mehr Lebensqualität verhelfen, kann aber, genauso wie ein Assistenzhund, ärztliche und therapeutische Hilfe nicht ersetzen.

Die Aufgaben eines Emotional Support Dogs sind sehr vielfältig, aber vor allem durch seine Präsenz Trost und Stabilität im Leben des betroffenen Hundehalters zu spenden. Man könnte den ESD also als einen besonders gut erzogenen Familienhund bezeichnen, der für seine Halter einen hohen emotionalen Wert besitzt. Er bringt Abwechslung in das Leben den Menschen und erleichtert damit auch das Zusammenleben mit anderen Menschen, wie z.B. Familienangehörige. Es gibt dem Leben eine neue Bedeutung; kann sehr sinnstiftend auf den Alltag von Haltern wirken, er hat weniger Sorgen, weniger Ängste, verringerte Depressionen usw.

Einen Emotional Support Dog zu haben, führt bei den Haltern dazu, dass sie weniger Panikattacken haben, sie diesen beruhigen, Ängste nehmen. Menschen, die zum Beispiel Angst haben, ihr Haus oder ihre Wohnung zu verlassen, werden durch den Emotional Support Dog maßgeblich unterstützt. Sie beruhigen den Besitzer und geben dem Menschen immer wieder einen neuen Fokus in ihrem Leben. Der Emotional Support Dog muss (oder eben kann) die hohen Standards, die an einen Assistenzhund gestellt werden, nicht erfüllen. Damit legt dieses Team aber auch keine Prüfung ab, womit der Emotional Support Dog auch nicht die im BGG verankerten Zutrittsrechte und Vorteile genießt. Vor allem Hunde, die z.B. aufgrund von übersteigertem Jagdverhalten, einer Rüdenunverträglichkeit oder einer leichten HD den Eignungstest oder die Prüfung nicht schaffen würden, können ihre Halter dennoch im Alltag gut unterstützen und in vielen Fällen zum ESD ausgebildet werden.

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