Assistenzhunde

Ein Assistenzhund ist laut Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (BGG) ein unter Beachtung des Tierschutzes und des individuellen Bedarfs eines Menschen mit Behinderungen speziell ausgebildeter Hund, der aufgrund seiner Fähigkeiten und erlernten Assistenzleistungen dazu bestimmt ist, diesem Menschen die selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, zu erleichtern oder behinderungsbedingte Nachteile auszugleichen.

Laut § 3 der Assistenzhundeverordnung (AHundV) werden Assistenzhunde anhand der in Hilfeleistungen, die sie für einen Menschen mit Behinderungen erbringen, in folgende Assistenzhundarten unterteilt:

  1. der Assistenzhund für Menschen mit Blindheit oder einer Beeinträchtigung des Sehvermögens (Blindenführhund),
  2. der Assistenzhund für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung (Mobilitätsassistenzhund),
  3. der Assistenzhund für Menschen mit akustischer Wahrnehmungsbeeinträchtigung (Signalassistenzhund),
  4. der Assistenzhund für Menschen mit stoffwechselbedingten Beeinträchtigungen, anaphylaktischer Allergie, olfaktorischen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen oder für Menschen mit neurologisch-, stoffwechsel- oder systemisch bedingten Anfallserkrankungen (Warn- und Anzeige-Assistenzhund) und
  5. der Assistenzhund für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen (PSB-Assistenzhund).

Dabei werden die Assistenzhunde, die Hilfeleistungen aus verschiedenen Assistenzhundearten erbringen, nach dem Schwerpunkt ihrer Hilfeleistungen bezeichnet.

Alle Informationen zum Ausbildungsangebot, Ausbildungsablauf, den Kosten und der Hundeauswahl finden Sie in den entsprechenden Unterkategorien.


Therapiehunde oder Emotional Support Dogs

Ein Therapiehund bzw. ein Emotional Support Dog (manchmal auch ESA-Hund genannt, wobei ESA für Emotional Support Animal steht) ist ein Hund, der eine Person mit einer Beeinträchtigung seelisch unterstützt. Die Aufgabe dieses Hundes ist, durch seine Präsenz Trost und Stabilität im Leben des betroffenen Hundehalters zu spenden. Er unterstützt seinen Menschen im Alltag in belastenden Situationen. Im Unterschied zum Assistenzhund für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen lernt der ESD häufig keine „klassischen“ Assistenzleistungen. Er unterstützt durch seine Anwesenheit zu seinem Menschen, kann aber auch Hilfeleistungen wie Notfallmedikamente holen, Abstand schaffen, Blocken, usw. lernen. Der ESD unterstützt eine Therapie des Betroffenen und kann zu mehr Lebensqualität verhelfen, kann aber, genauso wie ein Assistenzhund, ärztliche und therapeutische Hilfe nicht ersetzen.

Die Aufgaben eines Emotional Support Dogs sind sehr vielfältig, aber vor allem durch seine Präsenz Trost und Stabilität im Leben des betroffenen Hundehalters zu spenden. Man könnte den ESD also als einen besonders gut erzogenen Familienhund bezeichnen, der für seine Halter einen hohen emotionalen Wert besitzt. Er bringt Abwechslung in das Leben den Menschen und erleichtert damit auch das Zusammenleben mit anderen Menschen, wie z.B. Familienangehörige. Es gibt dem Leben eine neue Bedeutung; kann sehr sinnstiftend auf den Alltag von Haltern wirken, er hat weniger Sorgen, weniger Ängste, verringerte Depressionen usw.

Einen Emotional Support Dog zu haben, führt bei den Haltern dazu, dass sie weniger Panikattacken haben, sie diesen beruhigen, Ängste nehmen. Menschen, die zum Beispiel Angst haben, ihr Haus oder ihre Wohnung zu verlassen, werden durch den Emotional Support Dog maßgeblich unterstützt. Sie beruhigen den Besitzer und geben dem Menschen immer wieder einen neuen Fokus in ihrem Leben. Der Emotional Support Dog muss (oder eben kann) die hohen Standards, die an einen Assistenzhund gestellt werden, nicht erfüllen. Damit legt dieses Team aber auch keine Prüfung ab, womit der Emotional Support Dog auch nicht die im BGG verankerten Zutrittsrechte und Vorteile genießt. Vor allem Hunde, die z.B. aufgrund von übersteigertem Jagdverhalten, einer Artgenossenaggression oder einer  HD den Eignungstest oder die Prüfung nicht schaffen würden, können ihre Halter dennoch im Alltag gut unterstützen und in vielen Fällen zum ESD ausgebildet werden.



 
 
 
 
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